Dienstag, 17. April 2007
Die erste Woche ist rum oder das Spitze ist ab
evelyne wehrens, 14:37h
Lieve allemaal,
da ich mich nun tatsächlich in Holland befinde und noch nicht sonderlich gut und preiswert telefonisch zu erreichen bin, habe ich mich fuer ein Weblog entschieden, um euch Allen auf dem Laufenden zu halten. Wer Lust hat, schaut rein.
Es geht mir hier total gut. Das Wetter spielt dabei natürlich auch eine große Rolle, denn hier ist es um die 27 Grad. Welche Stadt ist dann nicht schön?!
Nein, aber im Ernst. Es fing gleich super an. Meine Freundin Mirjam hatte von Dienstag bis Donnerstag 3 Tage Seminar, bei denen ich mein Praktikum gleich angetreten bin. Total interessant: schriftliche Kommunikation für die Beamten einer Gemeinde. Nicht sosehr die zu unterrichtende Materie war so spannend, sondern die Teilnehmer, die den Stoff zu bewältigen hatten. Wie unterschiedlich die Menschen und die Gruppen sein können. Die Gruppendynamik fand ich hier besonders interessant. In den folgenden Tagen kamen auch andere Seminarthemen, also nicht-schriftliche Kommunikation, dran wie z.B. Verhandlungsgespräche und wie man richtig Feedback (Komplimente & Kritik) gibt. Bei diesem Thema konnte ich selbst auch eine Menge lernen. Sehr nützlich für die Zukunft. Das tolle an diesen Tagen war, das ich auch für mich persönlich vieles lernen konnte. Bei welchen Themen stoße ich an meine Grenzen, wo wird es für mich haarig oder gar gruselig. Was vergesse ich prompt, wenn ich in eine bestimmte Situation gerate. Dabei kamen richtig weiterführende Antworten zum Vorschein. Also ein absoluter Katalysator für meine eigene Entwicklung!
Daneben ist die Atmosphäre in Utrecht einfach wohltuend. Die Menschen auf ihren Fahrrädern, mit ihren Kindern, in der Sonne auf der Terrasse, viele praktische Sachen, die gut geregelt sind: die Bank bietet Online-Banking in Ihren Räumlichkeiten an, die Leute von der Uni sind total hilfsbereit, überall wirst du mit du angesprochen. Es vermittelt ein Gefühl von Freiheit, von einer Zukunft voller Perspektiven und von einer großen Positivität. Das war genau, was ich gebraucht habe. Andererseits macht sich dadurch auch wieder die Frage breit, warum ich diese wohltuende Atmosphäre überhaupt verlassen und mir das Leben teilweise so schwer gemacht habe. Aber man soll ja bekanntlich nach vorne schauen und das fällt mir hier erstaunlich leicht!
Gestern fing meine Uniwoche an. Da geht es richtig los mit den Vorbereitungen auf die Endarbeit: lesen, Bibliotheken, lesen, Bibliotheken, lesen und im Internet nach den passenden Themen suchen, daneben Gespräche mit der Studienberatung und natürlich mit meinem Professor. Dachte ich...
Aber die Informationen, die ich brauche, sind wohl doch nicht so einfach zu finden, zumal die Mitarbeiter der Uni sich dauernd widersprechen. In der grossen (ihr muesst entschuldigen: auf den hollaendischen tastaturen sind keine Umlaute und Scharf-s vorhanden) Bibliothek sagt man mir, dass die Endarbeiten, um die es mir geht, bei den Sekretariaten der Abteilungen zu finden sind. In den Sekretariaten, wenn die Damen- und Herrschaften nicht sowieso frueher Schluss gemacht haben (erstaunlich: ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass die Hollaender so mediteran eingestellt sind), sagen sie mir, dass die in der Bibliothek liegen. Also ich hin und hergelaufen, (denn ein altes Fahrrad habe ich leider nicht zu meiner Verfuegung). In Holland sagt man dazu "vom Schraenkchen zur Wand geschickt werden". Mittlerweile fuehlte ich mich wie im Wandschrank. Es ist dunkel und ich kann nicht heraus. Ich brauche doch "nur" ein passendes Thema und darauffolgend einen straffen Arbeitsplan, dann wird die Sache schon laufen.
Ach ja, es wird schon schief gehen. Wenigstens funktioniert der Computer von Mirjam und das Internet, denn sonst waere ich hier totoal aufgeschmissen, denn die Villengegend, in der ich jetzt im Gartenhaus wohne, ist einigermassen weit weit vom naechsten Bahnhof (ca. 40 Minuten Fussweg). Die reichen Leut wollen ja schliesslich ihre Ruhe haben. Und wenn ich Haus sage, dann meine ich auch Haus. Es ist ein komplett eingerichtetes 1-Zimmer Appartement mit allem elekrtronischen Schnickschnack, den man sich nur denken kann und es liegt in einem riesigen Garten auch Park zu nennen. Wie komme ich eigentlich zu so reichen Freunden?
Ich würde mich total freuen, wenn ich dir meine Heimat zeigen dürfte und du mich besuchen kämest. Im Internet gibt es bei der Bahn billige Tickets nach Amsterdam (19,- € einfache Fahrt), du musst dann lediglich in Utrecht aussteigen und wir haben ein tolles Wochenende, oder auch andere Tage! Nah, wie klinkt das?! Melde mich Mitte der Woche wieder und halte jetzt schon Ausschau nach deiner Antwort.
Wenn ihr Lust und Zeit hast meldet ihr euch oder schreibt ein Kommentar in meinem Blog!

Grüße,
ich liebe euch,
bis so oft wie moeglich
Evelyne ***
Bild des Tages

da ich mich nun tatsächlich in Holland befinde und noch nicht sonderlich gut und preiswert telefonisch zu erreichen bin, habe ich mich fuer ein Weblog entschieden, um euch Allen auf dem Laufenden zu halten. Wer Lust hat, schaut rein.
Es geht mir hier total gut. Das Wetter spielt dabei natürlich auch eine große Rolle, denn hier ist es um die 27 Grad. Welche Stadt ist dann nicht schön?!
Nein, aber im Ernst. Es fing gleich super an. Meine Freundin Mirjam hatte von Dienstag bis Donnerstag 3 Tage Seminar, bei denen ich mein Praktikum gleich angetreten bin. Total interessant: schriftliche Kommunikation für die Beamten einer Gemeinde. Nicht sosehr die zu unterrichtende Materie war so spannend, sondern die Teilnehmer, die den Stoff zu bewältigen hatten. Wie unterschiedlich die Menschen und die Gruppen sein können. Die Gruppendynamik fand ich hier besonders interessant. In den folgenden Tagen kamen auch andere Seminarthemen, also nicht-schriftliche Kommunikation, dran wie z.B. Verhandlungsgespräche und wie man richtig Feedback (Komplimente & Kritik) gibt. Bei diesem Thema konnte ich selbst auch eine Menge lernen. Sehr nützlich für die Zukunft. Das tolle an diesen Tagen war, das ich auch für mich persönlich vieles lernen konnte. Bei welchen Themen stoße ich an meine Grenzen, wo wird es für mich haarig oder gar gruselig. Was vergesse ich prompt, wenn ich in eine bestimmte Situation gerate. Dabei kamen richtig weiterführende Antworten zum Vorschein. Also ein absoluter Katalysator für meine eigene Entwicklung!
Daneben ist die Atmosphäre in Utrecht einfach wohltuend. Die Menschen auf ihren Fahrrädern, mit ihren Kindern, in der Sonne auf der Terrasse, viele praktische Sachen, die gut geregelt sind: die Bank bietet Online-Banking in Ihren Räumlichkeiten an, die Leute von der Uni sind total hilfsbereit, überall wirst du mit du angesprochen. Es vermittelt ein Gefühl von Freiheit, von einer Zukunft voller Perspektiven und von einer großen Positivität. Das war genau, was ich gebraucht habe. Andererseits macht sich dadurch auch wieder die Frage breit, warum ich diese wohltuende Atmosphäre überhaupt verlassen und mir das Leben teilweise so schwer gemacht habe. Aber man soll ja bekanntlich nach vorne schauen und das fällt mir hier erstaunlich leicht!
Gestern fing meine Uniwoche an. Da geht es richtig los mit den Vorbereitungen auf die Endarbeit: lesen, Bibliotheken, lesen, Bibliotheken, lesen und im Internet nach den passenden Themen suchen, daneben Gespräche mit der Studienberatung und natürlich mit meinem Professor. Dachte ich...
Aber die Informationen, die ich brauche, sind wohl doch nicht so einfach zu finden, zumal die Mitarbeiter der Uni sich dauernd widersprechen. In der grossen (ihr muesst entschuldigen: auf den hollaendischen tastaturen sind keine Umlaute und Scharf-s vorhanden) Bibliothek sagt man mir, dass die Endarbeiten, um die es mir geht, bei den Sekretariaten der Abteilungen zu finden sind. In den Sekretariaten, wenn die Damen- und Herrschaften nicht sowieso frueher Schluss gemacht haben (erstaunlich: ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass die Hollaender so mediteran eingestellt sind), sagen sie mir, dass die in der Bibliothek liegen. Also ich hin und hergelaufen, (denn ein altes Fahrrad habe ich leider nicht zu meiner Verfuegung). In Holland sagt man dazu "vom Schraenkchen zur Wand geschickt werden". Mittlerweile fuehlte ich mich wie im Wandschrank. Es ist dunkel und ich kann nicht heraus. Ich brauche doch "nur" ein passendes Thema und darauffolgend einen straffen Arbeitsplan, dann wird die Sache schon laufen.
Ach ja, es wird schon schief gehen. Wenigstens funktioniert der Computer von Mirjam und das Internet, denn sonst waere ich hier totoal aufgeschmissen, denn die Villengegend, in der ich jetzt im Gartenhaus wohne, ist einigermassen weit weit vom naechsten Bahnhof (ca. 40 Minuten Fussweg). Die reichen Leut wollen ja schliesslich ihre Ruhe haben. Und wenn ich Haus sage, dann meine ich auch Haus. Es ist ein komplett eingerichtetes 1-Zimmer Appartement mit allem elekrtronischen Schnickschnack, den man sich nur denken kann und es liegt in einem riesigen Garten auch Park zu nennen. Wie komme ich eigentlich zu so reichen Freunden?
Ich würde mich total freuen, wenn ich dir meine Heimat zeigen dürfte und du mich besuchen kämest. Im Internet gibt es bei der Bahn billige Tickets nach Amsterdam (19,- € einfache Fahrt), du musst dann lediglich in Utrecht aussteigen und wir haben ein tolles Wochenende, oder auch andere Tage! Nah, wie klinkt das?! Melde mich Mitte der Woche wieder und halte jetzt schon Ausschau nach deiner Antwort.
Wenn ihr Lust und Zeit hast meldet ihr euch oder schreibt ein Kommentar in meinem Blog!

Grüße,
ich liebe euch,
bis so oft wie moeglich
Evelyne ***
Bild des Tages

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